Der wahre Sieg
gestritten
durchgesetzt
gewonnen
so oft
gekämpft
gesiegt
unzählige Male
stark gefühlt
und nichts begriffen
nieder gelegt
aufgegeben
verloren
endlich
den Sieg
von unten betrachtet
den des Anderen
schwach gewesen
und alles verstanden
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Wir sind Menschen
Islam – ist Mensch
Buddh - ist Mensch
Hindu - ist Mensch
Chr - ist Mensch
Athe – ist Mensch
Jeder ist Mensch
lasst uns leben
lasst uns reden
bevor wir sterben
als Menschen
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Die stille Verzweiflung des Frühlings
bin tausendmal wieder aufgestanden
dem Verfall zum Trotz
hab tausendmal Freude verbreitet
nach trüben Wintertagen
wollte tausendmal Hoffnung machen
gegen die Endlichkeit
überzog die Wiesen
verschwenderisch
mit Form und Farbe
strich den Wald
mit Grün in hundert Tönen
schwängerte die Luft
mit göttlichen Wohlgerüchen
berauschte die Sinne
mit meiner Kraft
schenkte neues Glück
und Lebenstrieb
viele tausendmal
verbreitete ich die Botschaft
jedoch machtlos bin ich
gegen die Blindheit
der Menschen
amw
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Verletzte Seelen
die, die auf den Bänken sitzen
in dem kleinen Park
vor diesem Haus, in dem sie leben
und wo man sich um sie kümmert
sie, die sich am Leben die Finger verbrannten
und dann die Seele
sie, die so oft versuchten zu schreien
aber stumm geblieben waren
sie, die gegen Mauern kämpften
die sie niemals überwinden konnten
sie, mit denen so oft gespielt wurde
die schon so oft belächelt wurden
obwohl sie es doch so ernst meinten
sie, die ihre Angst und Einsamkeit
in Wut und Trauer verwandelten
und sie mit großen Löffeln in sich hinein stopften
sie, die verlernten, ihrer selbst wegen zu leben
für die Glück und Zufriedenheit
in einem Irrgarten versteckt sind
durch den sie ständig wandern
immer auf der Suche
sie, die irgendwann vergessen wurden
und aufgegeben haben
sie, deren Wunden sich nicht schließen wollen
und immer wieder bluten
sie, die mit der scheinbaren Leere im Herzen
und dem besonderen Etwas in den Augen
sie, die wir genauso nötig haben, wie sie uns
weil sie ein Spiegel unserer Gesellschaft sind
die, die auf den Bänken sitzen
in dem kleinen Park
vor diesem Haus, in dem sie leben
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Zum Geburtstag
viele alte Wege
einige Vergangenheiten
manche Erfahrungen
jeder Tag neue Gegenwart
eintausend Zukünfte
warten auf den Kuß
der nächsten Sekunde
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Weggefährten
wir liefen auf Eis
und gingen durch Feuer
wir schwammen im Strom
und trieben im Sturm
wir suchten im Dunkel
und fanden das Licht
wir teilten die Beute
und jedes Geheimnis
wir gingen gemeinsam
und fanden den Weg
.......jeder seinen
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Nebeltag
all die Zeit
war sie gestohlen
oder entliehen
obwohl sie stehen zu bleiben schien
lief sie fort
zusammen mit Dir
auf Nimmerwiedersehen
all die Liebe
war sie gespielt
oder echt
obwohl sie spürbar war
lief sie fort
zusammen mit Dir
auf Nimmerwiedersehen
all die Nähe
war sie nah
oder fern
obwohl wir sie atmeten
lief sie fort
zusammen mit Dir
auf Nimmerwiedersehen
all die Fragen
die gestellt sind
oder nicht
obwohl sie offen waren
liefst Du fort
zusammen mit ihnen
auf Nimmerwiedersehen
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stabile Seitenlage
fort......
himmelhoch und höllentief
weg von
ratio und natur
schritt
der Mensch
fortschrittsversessen
verdammnisorientiert und egosüchtig
selbstüberholend
ohne zu denken
stabil seitlich
irreversibel recyclingunfähig
dem touchdown entgegen
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>> du mußt es tun <<
sagt die Pflicht
>> du wirst es machen <<
versichert die Disziplin
>> aber was wenn <<
fragt die Angst
>> und vor allem wie <<
überlegt der Zweifel
>> du solltest aber <<
meldet sich das Gewissen
>> las es lieber <<
rät der Bauch
>> du Feigling <<
ruft der Stolz
>> wage es <<
flüstert der Mut
>> warte noch ab <<
meint der Verstand
>> verpaßt <<
spricht das Leben
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atemloser Tatendrang
tatenloser Atemzwang
abgrundschwere Seelenlast
seelenschwere Abgrundrast
tief verborgenes Wundenlecken
wund verborgenes tief Entdecken
Ich gewordenes neu Erheben
neu gewordenes Ich erleben
atemvoller Tatenzwang
tatenvoller Atemdrang
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Zwischen den Sonnen
sie ist der Spiegel
den niemand belügt
und auch die Freiheit
die der Tag verweigert
sie filtert weg was ablenkt
deckt auf was verborgen ist
sie gibt den Liebenden Flügel
zwingt die Einsamen zu Boden
sie ist fruchtbarer Acker für Angst
doch auch Zuhause von Träumen
sie kann die Ruhe rauben
oder Frieden geben
ihre Macht reicht von Sonne zu Sonne
und nichts kann ihr entfliehen
aber dennoch muß sie weichen
vor jedem Tag
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- ENDE -